So mancher ist nun geneigt mit Kamera oder Objektive zu antworten. Nun gut, das ist logisch, denn ohne Kamera und Objektiv gibt es gar kein Foto. Ich spreche aber von einer anderen, sehr wichtigen Zutat für tolle Fotos: Zeit.

Warum ist ausgerechnet die Zeit so extrem wichtig? Es sind mehrere Gründe und hier sind sie.

Sich Zeit nehmen

Ich bin viel auf Straßen unterschiedlichen Städten unterwegs. Dort gebe mich meiner Leidenschaft, der Streetfotografie und Reportage, hin. Im Zuge dessen beobachte ich andere Menschen, auch Touristen, die mit ihren Kameras ebenfalls durch die Straßen ziehen.

Viele nehmen sich nicht einmal Zeit, für ein Foto stehen zu bleiben. Dabei kann doch kein wirklich sinnvolles und schönes Foto entstehen. Dass sehr wahrscheinlich die Kameraeinstellungen nicht zur Herangehensweise passen, ist dabei nur ein Detail am Rande. Es wird den Fotos kein Wert beigemessen. In diesem Fall ist es sogar sinnvoller, einfach gar nichts zu fotografieren.

Bleib stehen, sieh dich um!

Das ist der am einfachsten umzusetzende Tipp. Wer nun noch das eine oder andere Mal in die Knie geht und nicht aus der üblichen Sichthöhe aufnimmt, fotografiert bereits ansprechender und interessanter als viele andere.

Beste Tageszeit auswählen

Natürlich kann man sich nicht immer aussuchen, wann man was fotografiert. Die besten oder schönsten Fotos (nach dem Empfinden vieler) entstehen zu Tagesrandzeiten. Das sind sowohl in der Früh als auch am Abend die Goldene Stunde und die Blaue Stunde. Wer diese Zeiten wählt, bekommt in der Regel bessere Fotos als diejenigen, die zu dieser Zeit lieber schlafen, essen oder feiern (und stattdessen zu Mittag fotografieren).

Mariahilfer Platz

Mariahilfer Platz, Graz, 2019

Wiederholungen notwendig

Es kommt sehr häufig vor, dass man zur falschen Zeit an einer tollen Location ist. Entweder passt das Licht nicht, oder das Wetter ist schlecht. Vielleicht sind auch einfach nur zu viele Menschen anwesend. Möglicherweise fehlen auch Hilfsmittel, die für das perfekte Foto notwendig wären. Die einfache Lösung wäre nun, ein Foto zu machen und fertig. Oder man kommt ein anderes Mal wieder und berücksichtigt Gelerntes.

Viele besuchen eine Location auch vorab einmal zur angedachten Zeit um die Lage abschätzen zu können, ohne „Zwang“ ein tolles Foto schießen zu müssen. Danach lässt sich die Location besser bewerten und der nächste Besuch besser gestalten.

Wie auch immer: Um ein tolles Foto mancher Locations zu bekommen, muss man es manchmal häufiger probieren. Auch hierzu ist natürlich viel Zeit notwendig, aber es lohnt sich. Wenn nicht heute, dann morgen.

Zeit zum Planen

Die letzten beiden Tipps haben eines gemeinsam: Man muss sich Zeit für die Planung nehmen. Wer sich seine Ziele überlegt, welche Fotos dort entstehen sollten und welche Rahmenbedingungen dafür notwendig sind, der weiß zu jeder Zeit, was er gerade zu tun hat bzw. welche Möglichkeiten überhaupt bestehen. Letzteres ist besonders hilfreich, wenn zwischendurch Leerlaufzeiten entstehen und gefüllt werden wollen (z.B. unterwegs auf Reisen).

An dieser Stelle möchte ich dir viele Ideen und Vorschläge zum Planen eines Städte-Trips näherbringen. Das kann und wird dir beim nächsten Ausflug oder der nächsten Reise sicherlich helfen.

Fazit

Nimm dir etwas Zeit. Zum Planen oder auch nur indem du für Fotos stehen bleibst, oder dich kurz umsiehst, ob nicht eine andere Position besser wäre. Es macht sich durch bessere Fotos bezahlt und das erfreut dich viel länger, als die investierte Zeit wiegt. Viel Spaß mit diesen Tipps und weiterhin Gut Licht!