Ich arbeite seit vielen Jahren nur mit einem Notebook und habe keinen Desktop-Computer mehr. Meine Fotos (und auch den Adobe Lightroom-Katalog) habe ich auf einer externen Festplatte (natürlich mit einem Backup). Nun trat ein, was eintreten musste, die vier TB sind nahezu voll.
Auswahl Festplatte
Ich möchte meinen Katalog nicht auf mehrere Kataloge aufsplitten, denn damit würde die praktische Suche und Filterung verloren gehen. Allerdings möchte ich zumindest die aktuellsten Fotos auch immer mit dabei haben. Diese Anforderung spricht sehr gegen eine externe 3,5 Zoll Festplatte. Immerhin ist diese doch ein Stück größer, schwerer und braucht eine zusätzliche Stromversorgung.
Die kleinen 2,5 Zoll Festplatten gibt es aber aktuell (HDD) nur bis fünf TB. SSDs ohnehin nur bis zwei TB. Bei meinen Anforderungen lande ich also sehr schnell in einer Einschränkung.
Alex brachte mich aber auf eine gute Idee, die im ersten Schritt als Übergangslösung ganz gut passt und einer zusätzlichen Erweiterung nicht im Wege steht.
Zusätzliche (schnelle) SSD
Die Lösung sieht so aus, dass ich mir eine schnelle 1TB SSD gekauft habe (Seagate Barracuda Fast SSD 1GB). Auf diese kommt der Lightroom-Katalog und die Fotos des aktuellen Jahres. Der Rest verbleibt auf der bisherigen Festplatte.
Im Lightroom-Katalog sind alle Fotos (beider Festplatten) importiert. Ist die alte Festplatte nicht vorhanden (ausgesteckt), werden deren Foto-Verzeichnisse als offline in Adobe Lightroom angezeigt. Mit den Fotos des aktuellen Jahres kann ganz normal gearbeitet werden. So kann ich gut entscheiden, welche Fotos ich unterwegs dabei habe und kann notfalls auch am Gewicht drehen.
Die SSD hat zudem nicht nur einen gewaltigen Vorteil in der Performance, sondern auch in der Robustheit (keine mechanischen Teile).
Einrichten und Konfiguration
Damit du meine Schritte nachvollziehen kannst, zeige ich dir, wie ich meine Fotos organisiere (gleiche Abbildung auch in Adobe Lightroom):
Nachfolgende Schritte sind durchzuführen (wenn du kein funktionierendes Backup deiner Daten hast, dann wäre spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt, dafür zu sorgen):
- Lightroom-Katalog von der alten auf die neue Festplatte kopieren
- Verzeichnis des aktuellen Fotojahres auf die neue Festplatte verschieben oder kopieren (und nach deinem Verzeichnisvergleich den alten Ordner löschen)
- Lightroom-Katalog vom neuen Speicherplatz öffnen
- Fehlende Verzeichnisse neu zuordnen (es gehen keine Informationen verloren!)
Sobald der Katalog vollständig von seinem neuen Platz geladen wurde, wird das aktuelle Jahr angezeigt, allerdings alle anderen nicht. Dies ist das Zeichen dafür, dass die Verzeichnisse nicht gefunden werden. Lightroom ist bisher immer davon ausgegangen, dass alle Fotos auf derselben Festplatte zu finden sind. Also müssen wir die verlorene Verbindung wiederherstellen.
Nun kann man per rechter Maustaste auf die ausgegrauten Ordner und Fehlenden Ordner suchen … wieder eine korrekte Verbindung herstellen (das ist der oben genannte vierte Schritt). Dies ist für alle Ordner durchzuführen.
Fertig ist der Umbau.
Wenn ich nun Adobe Lightroom schließe, die alte Festplatte abhänge und Adobe Lightroom erneut starte, öffnet sich der komplette Katalog, zeigt aber nur die Fotos des aktuellen Jahres an.
Wer sich für alle Fotos Previews auf der neuen Festplatte erstellen lässt, hat zumindest diese auch immer dabei – sofern es sich mit dem Platz ausgeht. Lightroom erkennt übrigens im laufenden Betrieb, wenn die zweite Festplatte angesteckt und verfügbar ist. Alle darauf enthaltenen Fotos können dann eingesehen bzw. bearbeitet werden.
Fazit
Mit relativ geringem Aufwand konnte ich meinen Adobe Lightroom Katalog mit allen Fotos über zwei Festplatten aufspannen. Auf der schnellen SSD habe ich nun den Katalog selbst und die Fotos des aktuellen Jahres und kann diese bequem mitnehmen. Die anderen Fotos kann, muss ich aber nicht mitnehmen. Eine spätere Erweiterung ist ebenso einfach möglich.
Hallo zusammen,
sollte ich aus Platzmangel auch das Programm auf die schnelle SSD (Capture one 21) laden, wird dann auch die Bearbeitung schnell, oder nur das laden der Dateien?
Al.Mille
Servus,
die SSD sorgt für ein schnelleres Lesen und Schreiben von Daten. Alle Aktionen, die damit zusammenhängen, sind positiv beeinflusst. Bearbeitungen, die rechenintensiv sind, sind von der CPU/GPU abhängig und werden dadurch nicht schneller.
Viele Grüße, Norbert
wie hoch soll die Lesegeschwindigkeit bei einer externen SSD Festplatte sein MB/s um eine flüssige Bild Bearbeitung zu gewährleisten
Je schneller, umso besser. Ich verwende aktuell eine Seagate Barracuda Fast SSD mit bis zu 540MB/s, wobei der Realwert darunter liegt, aber auf jeden Fall ausreichend ist. Zudem muss auch ein entsprechend schneller Anschluss (USB 3.1) vorhanden sein, sonst kann die Geschwindigkeit nicht genutzt werden.
Meine „Strategie“ sieht etwas anders aus:
Der Katalog nebst den Cache-Dateien und den Smart-Previews liegen auf der internen SSD im Laptop. Die Bilder selbst liegen auf meinem NAS.
Die Smart-Previews haben den Vorteil, das ich die Bilder bearbeiten kann, ohne Zugriff auf das NAS zu haben. Den brauche ich erst, wenn ich die Bilder für das Archiv exportiere.
Wenn ich unterwegs bin, nutze ich mein Surface Go:
In dem dort installierten Lightroom wird dann bspw. für den Urlaub temporär eine Sammlung angelegt, die ich am Ende des Urlaubs als Katalog mit samt Bildern und Bewertungen und Schlagworten exportiere.
Den exportierten Katalog importiere ich zuhaus in den Laptop-Katolog, die Bilder werden dabei auf das NAS kopiert.
Wenn alles am neuen Platz ist, werden die Bilder vom Tablet gelöscht und die Sammlung gelöscht.
Das Tablet spart viel Gewicht, und ich kann auch gleich aufs Tablet shooten, wenn das Tablet über Kabel an die Kamera angeschlossen ist. Sichtung und Sortieren erfolgt auf dem Tablet.