Über Luminar 4 von Skylum wird jede Menge Tamtam gemacht, zumal Skylum die Schiene Artificial Intelligence ziemlich aggressiv fährt und das natürlich auch Themen sind, die von vielen Fotografen bzw. Bloggern aufgegriffen werden. Auch ich werde mich diesen Themen sicherlich noch ausführlich genug widmen. Zuerst aber möchte ich wissen, ob man mit der ersten öffentlich vorliegenden Version auch wirklich gut arbeiten kann.

Unterschiede zu Luminar 3

Im Vergleich zu Luminar 3 hat sich bei Luminar 4 einiges getan. Die größten Unterschiede machen die durch Artificial Intelligence unterstützten Funktionen aus:

  • AI Sky Replacement
  • AI Structured
  • AI Skin Enhancer & Portrait Enhancer
  • AI Accent
  • Smart Contrast

Die Installation erfolgt parallel zu bereits vorhandenen Luminar Installationen (2018, 3). Die Software kann Standalone oder als Plugin für Adobe Photoshop, Adobe Photoshop Elements bzw. Adobe Lightroom Classic verwendet werden.

Zu den einzelnen Funktionen folgen weitere Artikel, welche dann auf die Verwendung aber auch den Vor- bzw. Nachteilen, etwaigen Problemen etc. eingehen. Zuerst aber ein wenig zum ersten Eindruck.

Benutzerführung

Wer Luminar 3 kennt, der kommt auch mit Luminar 4 recht gut zurecht. An einigen Stellen werden dem Benutzer wesentlich bessere Hilfen angeboten, die eine Verwendung einfacher gestalten.

Bessere Benutzerführung in Luminar 4
Bessere Benutzerführung in Luminar 4

Endlich CR3

Wer keine aktuelle Canon-Kamera besitzt, kann getrost über diesen Absatz hinweglesen. Für mich als Nutzer aktuellster Canon-Kameras ist die Unterstützung für CR3 (das RAW-Format von Canon), das mit der EOS M50 eingeführt wurde und auch alle EOS R-Modelle verwenden, essentiell. In Luminar 3 musste man vor der Bearbeitung alle CR3-Dateien ins DNG-Format umwandeln. Das ist zwar machbar, aber natürlich aufwändig.

Performance

Niemand möchte auf die Software unnötig warten müssen. Die meistgenutzten und üblichen Funktionen müssen schnell verfügbar sein.

Katalogimport

Mein erster Test für jede neue Luminar-Version ist der Import meiner gesamten Fotos. Das sind mittlerweile in etwa 150.000 Fotos (146.960 Fotos Stand 19.11.2019). Da ist einiges an Arbeit für die Software dabei. Beim Import muss die Katalog-Datei mit Informationen über Pfade und Dateinamen versorgt werden, die Exif-Daten werden ausgelesen und auch die Previews generiert. Das fordert durchaus heraus.

Als Benutzer hätte ich mir erwartet, dass der Import im Hintergrund stattfindet und ich das, was bereits fertig bearbeitet wurde, zu sehen bekomme. Dem ist nicht so. Der Import blockiert Luminar4 in einem Ausmaß, dass keine Bedienung möglich ist. Den Import musste ich nach knapp einer Stunde abbrechen, da sich ab 69% nichts mehr tat. Nach dem Abbruch und einem erneuten Start sind alle Ordner vorhanden, die Previews werden aber noch nicht korrekt angezeigt, scheinen aber im Hintergrund gerechnet zu werden.

Previews/Details

Hier erkenne ich ein Problem, das möglicherweise mit meinem Import zu tun hat, aber auch ein allgemeines Problem sein könnte (eventuell kann das jemand validieren und mich kontaktieren?). Bei mir werden beim Öffnen eines Fotos zwar offensichtlich die Details nachgeladen, aber nicht angezeigt. Wenn ich wieder in die Katalog-Ansicht wechsle, sehe ich, dass das Details nachgeladen wurden und wenn ich das Foto nun erneut öffne, dann sehe ich die volle Auflösung. Wenn ich mich korrekt erinnere, gab es dieses Problem auch schon in Luminar 3.

Gesamteindruck Performance

Generell gibt es durchaus einige Hänger in der Bearbeitung. Bei kleineren Katalogen und mit schnellen SSDs funktioniert es ganz gut.

Die Startzeit von Luminar hat sich gegenüber der Version 3 doch ganz stark verbessert. Das war ja bei der Version 3 und größeren Katalogen schon sehr störend. Das wurde aber wirklich sehr viel besser.

Stabilität

Luminar 3 hatte gerade in den Anfängen sehr viele Probleme bei der Stabilität. Bei Luminar 4 hatte ich bis dato noch keine Probleme damit. Aus der Community habe ich den einen oder anderen Fall mitbekommen, aber noch keine Bestätigungen konkreter (nachstellbarer) Problemfälle.

Ich werde euch mit Informationen zu den Themen Performance und Stabilität natürlich am laufenden halten.

Erstes Fazit

Der erste Eindruck ist nicht der schlechteste. Es gibt natürlich ein paar Dinge (wie den Import) zu bemängeln, aber der Start der Version 4 ist schon mal besser, als bei Version 3. Alles weitere muss man im Langzeittest bewerten. Grundsätzlich geht die Entwicklung in Richtung AI, Arbeitserleichertung, schnelle Ergebnisse. Inwieweit es als Profiwerkzeug gelten kann, muss man anhand der weiteren Entwicklung bewerten.