Ein erfahrener Fotograf weiß, wann er welche Verschlusszeit (bzw. Belichtungszeit) zu wählen hat. Als Anfänger tut man sich damit schwer. Das ging auch mir so, als ich begann, mit der Fotografie zu beschäftigen.

Damit du dir etwas leichter tust, möchte ich dir eine kleine Übersicht bieten, welche Verschlusszeiten wofür als Starteinstellung sinnvoll sind. In manchen Fällen musst du vielleicht kürzer oder länger belichten, meist sollte dies aber schon ganz gut passen.

Mindestverschlusszeiten

Nachfolgend findest deine Tabelle über die üblichen Mindestverschlusszeiten. Die Zeiten beziehen sich auf das Motiv und sind natürlich von den Gegebenheiten vor Ort und dem verwendeten Objektiv abhängig. Die angegebene Verschlusszeit sollte für eine gute Schärfe jedoch nicht unterschritten werden, außer, es ist für bestimmte Effekte gewollt.

MotivVerschlusszeit
Mitzieher1/30s – 1/125s
Tiere (Portrait)1/50s – 1/400s
Hunde in Bewegung1/1000s
Pferde in Bewegung1/250 – 1/500s
Zoobesuch1/500s und kürzer
Portraits1/125s und kürzer
Kinder1/250s
Sport1/1000s
Vögel1/2000s
Sternenhimmel10s – 15s (siehe hier)
Landschaften1/15 – 1/125s
Star-Trails20s – 30s
Richtwerte Verschlusszeiten (Mindestverschlusszeiten)

Einflussfaktor Objektiv und Sensor

Neben dem Motiv muss man auch Rücksicht auf das verwendete Objektiv nehmen. Je länger die Brennweite, umso kürzer muss die Verschlusszeit gewählt werden, um scharfe Fotos freihand (also ohne Stativ) zu erhalten. Eine zusätzliche Auswirkung kann ein eventuell vorhandener Cropfaktor haben. Hierfür gibt es eine einfache Formel:

1 / (Brenntweite x Cropfaktor) = (maximale) Verschlusszeit

Ausgehend von einer 85mm Brennweite und einer Canon APS-C-Kamera erhalten wir folgende Rechnung:

1 / 85 x 1.6 = 1/136

1/136 gibt es nun nicht, hier wird nur nächst kürzeren Belichtungszeit gegriffen, also 1/250. Mit längeren Belichtungszeiten ist das Risiko unscharfer Fotos sehr hoch.

Empfehlung

Bist du mit den Verschlusszeiten noch unsicher, dann richtige dich nach obiger Tabelle und stelle die Verschlusszeit für das passende Motiv danach ein.

Idealerweise verwendest du dafür die Blendenautomatik deiner Kamera (Hierbei gibst du die Verschlusszeit vor und die Blende wird automatisch eingestellt). Zusätzlich stellst du die ISO ebenfalls auf AUTO. Somit bist du immer auf der sicheren Seite und kannst mit der Verschlusszeit auch gut experimentieren, ohne die anderen Faktoren im Auge behalten zu müssen. Hab auch keine Angst vor zu hoher ISO.