Pünktlich zum Verkaufsstart wurde das neue Canon RF 50mm F/1.8 STM geliefert und natürlich sofort ausgepackt und ausprobiert.

Canon RF 50mm F/1.8 STM
Canon RF 50mm F/1.8 STM

Firmwareupdate

Bevor der Spaß losgeht, muss die neueste Firmware eingespielt werden. Diese wird vom Canon-Support bereitgestellt. Mit dem aktuellsten Update kommt die Unterstützung für die neuen Objektive (eben das 50mm 1.8 sowie das RF 70-200 f/4L).

Technische Daten

Mit einem Gewicht von 160g ist das Objektiv sehr leicht. Die Naheinstellgrenze liegt bei 30cm und ist damit um 5cm geringer als beim Canon EF 50mm F/1.8 STM. Bildstabilisator steht keiner zur Verfügung.

Der Autofokus funktioniert in den meisten Situationen gut. Bei schlechten Lichtverhältnissen kommt pumpt das Objektiv. Der STM-Motor arbeitet hörbar und ist auch in Videos zu hören. Ein Hardware-Schalter um zwischen Autofokus und manuellem Fokus zu wechseln, ist im Vergleich zu älteren Versionen, nicht mehr vorhanden.

Das Objektiv besitzt einen Hardware-Schalter. Damit kann der Objektivring zwischen Fokussierung und der konfigurierten Control-Ring-Funktionalität umgeschaltet werden.

Canon RF 50mm F/1.8 STM

Eine Streulichtblende ist im Lieferumgang nicht vorhanden. Wer auf die Idee kommt, die Streulichtblende des Vorgängermodells vom EF-Mount könnte eventuell passen, den muss ich leider auch enttäuschen.

Haptik

Grundsätzlich besteht das Objektiv aus Plastik, dennoch fühlt es sich wertig an. Wer etwa das Canon RF 35mm besitzt, der kennt die gelieferte Qualität bereits.

Der Anschluss selbst ist aus Metall. Ein Staub- oder Wasserschutz ist nicht vorhanden.

Canon RF 50mm F/1.8 STM

An der Canon EOS R fühlt sich das EF 50mm F/1.8 mit notwendigem Adapter eine kleine Spur besser an, da Kamera und Objektiv besser ausbalanciert sind. Das RF 50mm F/1.8 ist sehr leicht und das fühlt sich anfangs mit der R gewöhnungsbedürftig an. Allerdings gewöhnt man sich dann aber auch schnell daran.

Beispielfotos

Die ersten Fotos zeigen die Leistung im Bereich der Landschaftsfotografie. Durch das geringe Gewicht eignet es sich hervorragend und liefert auch wirklich tolle Ergebnisse – selbst bei etwas widrigen Umständen. Das erste Foto wurde aus der Hand gemacht, die restlichen mit Stativ.

Das Canon RF 50mm F/1.8 STM ist auch gut in anderen Bereichen einzusetzen und schlägt sich dabei ordentlich.

RF 50mm F/1.8 STM vs EF 50mm F/1.8 STM

Als Besitzer des Canon EF 50mm F/1.8 STM stellte sich die Frage, ob und wie sehr ein qualitativer Unterschied zwischen den Objektiven zu erkennen ist. Also habe ich es getestet. Auf einem Stativ wurde jeweils das gleiche Motiv mit den gleichen Einstellungen aufgenommen. Es fand keine Objektivkorrektur oder sonstige Optimierung der Fotos statt. Zur besseren Veranschaulichung wurden die Fotos lediglich per Adobe Photoshop übereinander ausgerichtet.

Die nachfolgenden Fotos wurden mit folgenden Einstellungen aufgenommen: F/1,8, ISO 100, 1/60s. Links das Ergebnis des RF 50mm und rechts das EF 50mm.

Offenblendig liegt der größte Unterschied in der stärkeren Verzeichnung der EF-Variante. An der restlichen Abbildungsleistung kann ich keinen Unterschied erkennen.

Welches Bild ergibt sich bei Blende 8, ISO 100 und 0,3s Belichtungszeit?

Wie auch schon bei Offenblende gibt es einen Unterschied bei der Verzeichnung, allerdings fällt er so gut wie nicht auf. Weitere Unterschiede kann ich nicht ausmachen.

Die Verzeichnung kann über die Objektivkorrektur sehr gut korrigiert werden.

Fazit

Das Canon RF 50mm F/1.8 STM ist mit über 200 Euro wesentlich teurer als die Vorgänger für den EF-Mount. Die Leistung des Objektives ist de facto gleich wie die des Canon EF 50mm F/1.8 II STM. Wer letzteres also schon zu Hause hat, gewinnt durch das Upgrade keine zusätzliche Leistung, sondern spart sich lediglich etwas Gewicht. Davon abgesehen kann man sich dieses Objektiv durchaus kaufen und wird damit gute Ergebnisse erzielen.