Seit März 2021 ist das Fujifilm XF 70-300mm F/4-5.6 verfügbar. Zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Suche nach einem leichten aber hochwertigen Teleobjektiv, das ich gut auf längere Wanderungen mitnehmen kann. Auf Seiten Canon EOS M50 gibt es ein entsprechendes Objektiv nicht (außer man adaptiert auf EF oder EF-S, was ich nicht wollte), oder ich g reife auf mein Vollformat-System zurück, aber auch das wollte ich aus Platz- und Gewichtsgründen nicht. Also habe ich mich für dieses Objektiv entschieden. Ich verwende das Fujifilm XF 70-300mm zusammen mit der Fujifilm X-E4.

Fujifilm Fujinon XF70-300mm F/4.5-5.6 R LM OIS WR
Fujifilm XF 70-300mm F/4.5-5.6 R LM OIS WR

Technische Daten

Mit einem Gewicht von 580g ist dieses Objektiv verglichen mit anderen Optionen recht leicht und durchaus gut für weite Wanderungen geeignet. Die mögliche Alternative von Fuji, das XF 55-200mm, ist gleich schwer, bietet dafür einen kürzeren Brennweitenbereich.

Mit dem Autofokus bin ich zufrieden, aber aufgrund der vorwiegenden Verwendung in der Landschaftsfotografie genügsam. Die wenigen Male, die das Objektiv für Portraits zum Einsatz kam, funktionierten sehr gut. Positiv fiel auf, dass der Motor sehr leise ist.

Das Objektiv besitzt drei Hardware-Schalter. Einen Lock-Schalter, mit dem der Zoom-Ring blockiert werden kann. Dadurch bleibt die eingestellte Brennweite erhalten. Ein weiterer Schalter stellt den Autofokus-Bereich ein. Entweder wird der gesamte Bereich genutzt oder von 5m bis unendlich scharf gestellt. Mit dem dritten Schalter kann man zwischen manueller und automatischer Blende wechseln. Im manuellen Modus kann die Blende mit dem Blendenring eingestellt werden. Im Automatik-Mode übernimmt die Kamera die Einstellung. Die Bildstabilisierung (OIS) muss über das Menü (de-)aktiviert werden, dafür gibt es keinen Hardware-Schalter.

Hier noch ein paar weitere Daten im Kurzüberblick:

Bildwinkel22,9° – 5,4°
OffenblendeF4 – 5.6
Minimale BlendeF22
Blendenlamellen9
Mindestabstand0,83m
Filterdurchmesser67mm
Gewicht580g
Technische Daten Fujifilm XF70-300mm

Alle technischen Informationen findest du hier.

Haptik

Um dieses Gewicht zu erreichen, wird natürlich viel mit Plastik gearbeitet. Dennoch fühlt sich das Objektiv nicht billig an. Es macht einen wertigen Eindruck. Der Bajonettanschluss ist aus Metall. Fokus-, Zoom- und Blendenring lassen sich angenehm drehen. Der Blendenring rastet ein und gibt so auch gutes Feedback.

Wetterfestigkeit

Für mich als Landschaftsfotograf ist natürlich der Schutz vor Staub und Wasser wichtig. Beides bringt dieses Objektiv mit und ist damit bestens gerüstet für die Verwendung in der wilden Natur.

Zugegeben, mit der Fujifilm X-E4 ist das nur die halbe Miete, weil der Body nicht wetterfest ist, aber ein zusätzlicher Schutz ist ein zusätzlicher Schutz. Und wer weiß, vielleicht tut sich beim Body ja irgendwann mal etwas.

Bildqualität

Auch wenn ich für meine Wanderungen und Ausflüge Gewicht sparen möchte, ist mir doch die Bildqualität wichtig. Immer häufiger drucke ich Fotos größer aus und möchte diese in guter Qualität. Entsprechend habe ich einen gehobeneren Anspruch an meine Objektive. Natürlich ist mir klar, dass ein Objektiv mit dem doppelten Gewicht und den dreifachen Kosten im Normalfall auch eine bessere Qualität abliefert, allerdings möchte ich keinen Pixelmatsch.

Nun, am besten lasse ich Beispielfotos sprechen. Einige davon hängen bereits bei mir im Büro und erfreuen mich jeden Tag. Alles in allem bin ich mit der Qualität sehr zufrieden.

Was ist nicht so gut?

So, wie ich dieses Objektiv einsetze, gibt es nicht allzuviel zu bemängeln. Umständlich finde ich, dass der Bildstabilisator nur über das Menü ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Hier wäre ein mechanischer Schalter die wesentlich bessere Variante gewesen.

Weitere Nachteile konnte ich bis jetzt nicht feststellen bzw. entspricht es meiner Meinung nach dem, das man für diesen Preis erwarten darf.

Meine Einsatzgebiete

Ich verwende das Fujifilm XF 70-300mm sehr häufig in Kombination mit dem Fujifilm 18-55mm. Zusammen mit der Kamera ist das Gewicht überschaubar und alles notwendige schnell und einfach verstaut. Auch der abgedeckte Brennweitenbereich ist für mich richtig gut, da ich nur sehr selten wirklich extrem weitwinkelig fotografiere und mich dafür sehr häufig im Telebereich aufhalte. Den Bereich zwischen 55 und 70mm nutze ich kaum und damit stört mich dieses „Loch“ auch nicht wirklich.

Zum eigentlichen Thema: Wofür verwende ich dieses Objektiv. Es ist auf allen meinen Wanderungen mit. Vor allem, wenn ich längere Wegstrecken zurücklegen und doch einige Höhenmeter überwinden muss. Fahre ich Spots direkt an, dann kommen bei mir die höherwertigen Vollformat-Objektive an meiner Canon zum Einsatz.

Durch die lange Brennweite und den Crop-Faktor von 1,5 bietet sich das Objektiv auch für die Naturfotografie an, denn auch das Bokeh kann sich durchaus sehen lassen.

Auch für die städtische Fotografie kommt das Fujifilm XF 70-300mm zum Einsatz. Weit entfernte Details können damit gut – und vor allem scharf – eingefangen werden.

Fazit

Das Fujifilm XF 70-300mm kommt viel häufiger zum Einsatz, als ich es ursprünglich dachte. Die Qualität hat mich wirklich positiv überrascht. Das Gewicht hält sich in Grenzen und auch der Formfaktor ist in Ordnung. Im Lieferumfang befindet sich zudem eine Streulichtblende, das ist man von anderen Herstellern nicht zwingend gewohnt. Aus meiner Sicht eine ganz klare Empfehlung.