Vor einiger Zeit habe ich mir das Tamron 17-35mm f/2.8-4 Di VC OSD gekauft und bin bis heute sehr zufrieden damit. Nun habe ich mir das dazu passende Tamron 35-150mm f/2.8-4 Di VC OSD gekauft und einige Wochen getestet. In diesem Bericht möchte ich meine Erfahrungen aus der Praxis berichten und einige Fotos zeigen.

Tamron 35-150mm f/2.8-4 Di VC OSD

Warum das Tamron 35-150mm f/2.8-4 Di VC OSD?

Für mich ist ein Teleobjektiv in der Landschaftsfotografie extrem wichtig. Bis dato setzte ich mein Canon EF 70-200mm f/2.8 II ein. Es ist ein wunderbares Objektiv mit hervorragender Schärfe, aber auch mit respektablem Gewicht. 1.490g muss man nicht den ganzen Tag durchs Gelände schleppen.

Nun war meine eigentliche Wahl das Canon RF 70-200 f/4, das voriges Jahr erscheinen sollte, aber wohl auch so schnell nicht lieferbar sein wird. Besonders vorteilhaft ist hier neben dem Gewicht das Packmaß.

Auf der Suche nach Alternativen stieß ich auf das Tamron 35-150mm f/2.8-4 Di VC OSD. Zwar muss ich hier in der langen Brennweite Einbußen hinnehmen, allerdings kann mit dem bereits erwähnten Tamron 17-35mm ein guter Brennweitenbereich mit nur zwei Objektiven abgedeckt werden. Adaptiert an der Canon EOS M50 (oder anderen Kameras der M-Serie bzw. sämtlicher Canon APS-C-Kameras) kann die lange Brennweite auf 240mm erweitert werden. In Richtung Weitwinkel kann mit ganz wenig Gewicht mit dem Canon EF-M 11-22mm erweitert werden.

Mit 796g ist es zudem ein Leichtgewicht, verglichen mit dem 70-200 von Canon. Auch das Packmaß ist angenehmer, was gerade für Wanderungen optimal ist.

Preis, Haptik, Funktionen usw.

Für einen Preis von ca. 700 Euro darf man sich nun kein mega hochwertiges Objektiv erwarten. Es ist aus Plastik gefertigt und fühlt sich nicht hochwertig, aber dennoch ganz passabel an. Der Anschluss selbst ist aus Metall, auch sorgen entsprechende Lamellen für einen Wetterschutz.

Das Objektiv selbst kommt mit einem Bildstabilisator. Dieser bietet eine bis zu 5 Blenden längere Belichtungszeit und liefert dabei eine sehr gute Performance. Der Bildstabilisator kann per Schalter deaktiviert werden. Zudem existiert ein weiterer Schalter, um zwischen Autofokus und manuellem Fokus zu wechseln.

Mit dem Lock-Schalter kann die gewählte Brennweite fixiert werden.

Sowohl der Zoom-Ring, als auch der Fokusring bewegen sich angenehm weich.

Performance Autofokus

Der Autofokus ist der einzige wirkliche Nachteil dieses Objektivs. Für die Landschaftsfotografie ist der Autofokus nebensächlich. Wer allerdings einen schnellen Autofokus benötigt, wird mit diesem Objektiv keine so große Freude haben. In einigen Situationen benötigt er eine kurze „Nachdenkphase“ bevor er seine Aufnahme aufnimmt. Bei schlechter Lichtsituation findet er nicht immer verlässlich sein Ziel.

Bildqualität

Hierzu haben mich die Ergebnisse sehr überrascht. Die Bildschärfe kann sich sehen lassen und kommt mit weit teureren Objektiven mit.

Hier ein Beispielfoto:

Und nun ein 100%-Ausschnitt:

100%-Ausschnitt des obigen Fotos

Diese Leistung ist mehr als passabel für diesen Preis.

Einsatzgebiete

Gerade für die Landschaftsfotografie (vor allem, wenn man einiges an Wegstrecke oder Höhe zu bewältigen hat), ist dieses Objektiv eine sehr gute Wahl. Es ist verhältnismäßig leicht, bietet einen angenehmen Zoom-Bereich und lässt sich mit dem Tamron 17-35mm auch wunderbar nach unten erweitern.

Auch für Streetfotografie, Portrait-Shootings und dergleichen ist das Objektiv sehr gut geeignet. Für schnell bewegte Motive rate ich vom Einsatz ab, hier ist der Autofokus einfach zu langsam.

Beispielfotos

Nachfolgend findest du zahlreiche Beispielfotos. Auf der linken Seite befinden sich die Fotos ohne jegliche Änderung, also Out of Cam. Rechts daneben gibt es eine mögliche Bearbeitung, damit du dir auch ein Bild davon machen kannst.

Fazit

Dieses Objektiv habe ich mir als Alternative zum Canon EF 70-200 f/2.8L II IS USM gekauft. Gerade auf längeren Touren ist der Gewichtsunterschied erheblich. Positiv hat mich die Qualität vom Tamron 35-150mm f/2.8-4 überrascht. So ist diese doch weit näher an der des Canons, als ursprünglich gedacht und findet daher sehr häufigen Einsatz bei mir. Auf Wanderungen und längeren Touren ist dieses Objektiv nun immer dabei.