Neues ist immer toll. Ich liebe es, mir unbekannte Orte zu erkunden und Impressionen einzufangen. In diesem Beitrag möchte ich aber eine Lanze dafür brechen, bereits besuchte Orte erneut aufzusuchen. Aber wofür soll das gut sein?

Aus alten Fehlern lernen

Ich bereite mich auf Städtereisen vor und habe einen groben Plan, was ich sehen möchte bzw. welche Aufnahmen – und wovon – ich mit nach Hause bringen will. Gerne lasse ich mich zwischendurch aber auch einfach nur mal treiben. Daraus entsteht meist ein guter Mix, der das Leben einer Stadt vermittelt. Genau, was mir wichtig ist. Man muss die Location fühlen. Das betrifft nicht nur Städtereisen, sondern kann auf jeden beliebigen Ort angewandt werden.

Beim Durchsehen der Fotos finde ich aber immer wieder welche, wo ich mir dann denk: „Wäre ich hier doch weiter links gestanden“, oder „Da hinten, DAS wäre doch ein wunderbares Motiv gewesen“. Oftmals fallen einem Dinge erst mit etwas Abstand auf. Zumindest geht es mir so.

Wenn ich nun einen Ort nochmals besuche, kann ich die alten Fehler ausmerzen. Ich lege mir einen neuen Plan zurecht, sehe mir auch die alten Fotos nochmals an und versuche diese weiter zu verbessern und zu optimieren.

Neue Perspektiven wählen/probieren

Wer zum wiederholten Male den gleichen Ort fotografiert, nimmt andere Perspektiven ein. Ich denke, das passiert automatisch. Sei es, weil man neues probieren möchte, sich Interessen geändert haben, man neue Stilmittel kennengelernt hat oder weil man sich einfach nur auf bestimmte Fotos vorbereitet hat.

Zenit Helios 44M-5 | Norbert Eder Photography

Ich persönlich versuche auch immer wieder einmal Perspektiven, die ich sonst überhaupt nie verwende und die Ergebnisse überraschen durchaus manchmal.

Aus anderen Wettersituationen profitieren

Wenn man vor Ort ist, dann muss man mit dem Wetter arbeiten, das man vorfindet. Ob es schneit, regnet oder bestes Wetter ist, man kann es nicht ändern. Die einzige Möglichkeit besteht darin, Zeit verstreichen zu lassen. Das ist bei nahen Orten recht einfach und bedarf einiges an Aufwand, wenn das Ziel weit weg ist, aber um beispielsweise ein bestimmtes Foto in einer bestimmten Lichtsituation zu erhalten, kommt es schon vor, dass man denselben Ort viele Male aufsuchen muss.

Zenit Helios 44M-5 | Norbert Eder Photography

Generell entstehen auch wunderbare Serien, wenn man vom selben Ort Fotos zu unterschiedlichen Jahreszeiten gemacht hat.

Neue Möglichkeiten durch Veränderung

Je nach Ort, unterliegt er (vielen) Veränderungen. Das ist gerade in Städten häufig der Fall. So werden Gebäude abgerissen, neue erstellt, ganze Plätze umgebaut oder Bezirke ändern sich durch neue Einflüsse und versprühen plötzlich einen gänzlich anderen Charme.

Dies lässt oft gänzlich andere Fotos mit komplett unterschiedlicher Stimmung und Sprache zu.

Schlussendlich ist es natürlich auch eine tolle Sache, wenn man an seinen Fotos die Weiterentwicklung sieht. Das funktioniert natürlich besonders gut, wenn man dieselbe Ort immer wieder mal besucht.

Wie handhabst du dies? Wie sind deine Erfahrungen? Besuchst du Fotospots erneut? Ich freue mich, von dir zu lesen.