In Social Media werde ich gerne mit Fujifilm assoziiert – und das, obwohl ich noch gar nicht so lange mit Fujifilm fotografiere. Meine erste Fuji kaufte ich mir vor knapp vier Jahren. Es war die Fujifilm XF10 (siehe auch hier). Zur damaligen Zeit fotografierte ich fast ausschließlich mit Canon. Zu Canon war ich nach einem Sony-Ausrutscher mit Freuden zurückgekehrt.

Die XF10 hatte ich immer dabei, sie fiel ja auch wirklich nicht ins Gewicht. Durch die fehlenden Einstellräder war sie nie wirklich die Kamera Nummer 1 (als solche war sie auch nie gedacht). Das Farbmanagement von Fuji hat mich aber auch bei dieser Kamera sehr angesprochen.

Dann kam die Fujifilm X-E4 auf den Markt. Das war mein Einstieg in die Fuji-Welt. Danach sammelten sich Objektive und weitere Fujifilm-Kameras an.

2023 habe ich bis jetzt knapp über 17.000 Fotos gemacht. Über 90% davon mit Fujifilm. Die restlichen – nicht ganz – 10% mit dem Canon-System, das ich noch immer besitze. Das sagt schon sehr viel aus.

Aber wie komme ich nun überhaupt darauf und warum erzähle ich das?

Ich verbrachte kürzlich eine Woche in Norddeutschland. In Eckernförde, um genau zu sein. Es herrschte richtiges Schietwetter. Das war mir aber egal und so brach ich auf, eine Runde durch die Stadt, dem Strand und den Hafen zu machen. Den Norddeutschen wird immer eine gewisse Kühle und ein gewisser Abstand unterstellt. Genau richtig, um in Ruhe ein paar Fotos zu machen. Und so steh ich am Hafen vor einem Schiff und war auf Ausschau nach interessanten Details, als ich plötzlich von einem Norddeutschen – wie man ihn sich vorstellt – angesprochen wurde. Ebenfalls ein Fuji-Fotograf.

Und so standen wir dort eine dreiviertel Stunde und wir sprachen darüber, was wir gerne fotografieren, wie wir gerne fotografieren und warum wir bei Fujifilm gelandet sind. Der Punkt aber war, dass wir zwar über Kameras sprachen, aber die Technik selbst nie im Vordergrund stand. Es ging um Emotionen, um ein bestimmtes Gefühl, ein Empfinden.

So haben wir lange über die Fotografie gesprochen, ohne auch nur am Rand irgendwelche Tech-Specs zu erwähnen. Es war wunderbar. Und es hat genau getroffen, warum ich so häufig zu Fujifilm greife und nicht zu einer Ausrüstung, die technisch wohl noch einen Tick besser wäre.

Es macht Spaß, Fuji-Kameras in der Hand zu haben. Es macht Spaß, sie zu verwenden. Es macht Spaß, sich die Ergebnisse anzusehen.

Und das ist schlussendlich der springende Punkt: Ich bin ein Tech-Nerd. Ich mag Specs, technische Entwicklungen und neue Möglichkeiten. Seit ich mit Fuji fotografiere, sehe ich das allerdings zweigeteilt. Auf der einen Seite die Fotografie und auf der anderen Seite das Interesse für die Technik. Dadurch ist die Fotografie selbst wesentlich entspannter.

Was mir aber auch immer intensiver auffällt: Niemals hat mich jemand wegen meiner Canon angesprochen. Aber sehr häufig gerate ich in zufällige Gespräche, weil ich eine Fujifilm in der Hand halte. Klar, das muss man mögen, aber dadurch erfährt man willkürliche Geschichten, nimmt diese mit, reflektiert diese und entwickelt eine komplett neue Sichtweise auf das Thema Fotografie.

Natürlich weiß ich nicht, wie sich alles weiter entwickelt und natürlich überlege ich auch, wie ich zukünftig mit meinem Canon-Equipment umgehe. Aus heutiger Sicht bin ich aber sehr zufrieden mit Fujifilm, liebe das vermittelte Gefühl und freue mich über eine Zeit, in der ich noch nie so selten über die technischen Aspekte der Fotografie nachgedacht habe.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß bei deiner Fotografie und hoffe für dich, dass du ebenfalls deinen „Heimathafen“ gefunden hast.

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