An einem Dezember-Morgen sprang ich früh aus dem Bett. Es war noch finster, Wochenende und es war noch sehr ruhig. Am Vortag hatte ich meinen Fotorucksack gepackt, Gewand und Ausrüstung für eine winterliche Bergwanderung zurecht gelegt. Die Wettervorhersage war für mein Vorhaben grenzwertig. Auf einen Sonnenaufgang hoffte ich, eine Stunde Sonne sollte es an diesem Tag geben, genau zur gewünschten Zeit.

Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit, dass es wie gewünscht passiert, war von Vornherein verschwindend gering. Aber das ist ja kein Grund, es nicht zu probieren, richtig?

Nun gut, eins vorneweg, dieses Bild hat mich erwartet:

In etwa das hatte ich mir ausgemalt:

War ich enttäuscht? Könnte man meinen, war ich aber nicht.

Alternative Ziele

Gerne gehe ich auch einfach mal raus, um zu fotografieren. Dabei ist es in Ordnung, ohne Foto zurück zu kommen. Bin ich aber mit einer konkreten Aufgabe unterwegs, müssen dabei ansprechende Fotos entstehen oder zumindest ein bestimmter Zweck erfüllt werden.

Dafür lege ich mir mehrere Ziele zurecht. Dabei starte ich mit dem Wunschziel. Alle weiteren werden immer einfacher.

Im oben angesprochenen Fall hatte ich folgendes definiert:

Ziel A: Sonnenaufgangsfoto einer Schneelandschaft fürs Portfolio

Ziel B: Minimalistisches Schneefoto

Ziel C: Location Scouting – finden von neuen Fotomotiven und Vermeidung der typischen Spots, da ich die besuchte Location sehr gut kenne

Ziel D: Zusatz- oder Notfallziel, wie man es auch immer definieren möchte – Ausflug wird als Sportübung gesehen

Nun, im Grunde können mehrere der genannten Ziele erreicht werden. Alle, um ehrlich zu sein. Je nach Wetterlage und Situation, sind aber auch nur einige möglich. Was auch passiert (von einer Verletzung etc. abgesehen), zumindest eines der Ziele ist erreichbar.

Für mich ist das ein pragmatischer Ansatz, um von jedem Ausflug mit einem guten Gefühl zurück zu kommen. Das hilft mir sehr, die teilweise hohen Strapazen auf mich zu nehmen und mit einer guten Stimmung in die nächsten fotografischen Ausflüge zu starten.

Den besagten Ausflug konnte ich sowohl mit erreichtem Ziel B, als auch C und D abschließen. Anschließend zwei der entstandenen Fotos.

Mehr Fotos und die komplette Begleitung findest du in meinem Video zu diesem Thema:

Ich hoffe, dir hilft diese Anregung auch, um Enttäuschungen in der Fotografie zu vermeiden.

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