Du brauchst eine Festbrennweite. Oder du brauchst ein Zoom-Objektiv mit Offenblende 2.8. Nur ein ganz bestimmtes Objektiv liefert dir einen ganz besonderen Look. Aber ist das wirklich so?
Ich habe mir schon einige Kameras gekauft und somit haben sich auch einige Kit-Objektive bei mir angesammelt. Beispielhaft möchte ich Ergebnisse zeigen, damit du dir ein Bild von den Möglichkeiten machen kannst.
Canon EF 24-105mm
Canon war mein erstes System, das ich besitzen durfte. Mit der Canon EOS 6D kam auch das Kit-Objektiv Canon EF 24-105mm ins Haus. Damit habe ich sehr lange fotografiert. Und ehrlich gesagt, vermisse ich es heute.
Canon EF-M 15-45mm
Mit der Canon EOS M50 kam auch das Kit-Objektiv Canon EF-M 15-45mm in meinen Besitz. Die M50 ist eine sehr kleine und leichte Kamera. Sie ist optimal für unterwegs, für die Familie, fürs Wandern und immer dann, wenn Gewicht und Flexibilität eine Rolle spielen.
Noch heute verwende ich die Kamera, da sie eine hohe Qualität liefert. Das Kit-Objektiv ist sehr flexibel einsetzbar und bietet sehr tolle Ergebnisse.
Fujifilm XF 18-55mm
Wenn wir von Kit-Objektiven sprechen, dann müssen wir auch das Fujifilm XF 18-55mm dazuzählen – weil es als Kit-Objektiv verkauft wird. Aber es ist definitiv mehr. Die Qualität dieses Objektivs ist mit anderen Kit-Objektiven nicht vergleichbar. Viele sehen den wirklich sehr hohen Einzelpreis des Objektivs. Dieser ist aus meiner Sicht gerechtfertigt, wenngleich ich hier dann doch zu einer gebrauchten Kopie greifen würde. Diese ist bereits sehr günstig erhältlich.
Hier aber nun Beispiele für zu erzielende Ergebnisse:
Ja aber …
Natürlich gibt es nun noch weitere Systeme. Olympus, Sony, Nikon usw. Und ganz ehrlich. Mit allen deren Kit-Objektiven, können Fotos wie oben gemacht werden.
Wir sollen natürlich neues Gear kaufen, dabei kann man mit dem, was man hat, schon wirklich sehr viel erreichen. Das Limit ist meist nicht die Qualität des Objektivs, sondern die eigene Motivation. Wer bei -10°C auf einen Berg geht, wird Fotos machen, die 99% niemals machen werden. Niemand fragt hier nach dem Objektiv.
Ich selbst bin sehr Gear-verliebt. Neue Objektive sind meist besser. Bessere Schärfe, tolle Farben, leichter, kleiner. Jeder kann sich kaufen, was er möchte, aber nach Jahren wirst du feststellen, dass die Fotos nicht durch das Gear besser wurden, sondern durch deine ganz persönliche Weiterentwicklung.
Fazit
Ich mag neues Gear, teste sehr viel und schaue mir neue Objektive und Kameras gerne an. Meiner Fotografie hilft die neue Technik nicht wirklich. Für schöne, spannende und interessante Fotos bin nur ich als Fotograf verantwortlich. Wir sprechen hier vom Licht, der Perspektive, des Ausschnitts und des richtigen Moments. Die Technik hat in den wenigsten Fällen (in meiner Fotografie) etwas zu melden. Viel Spaß beim Analysieren deiner Fotografie.
Ich habe Deinen Beitrag mit viel Interesse gelesen weil ich als absoluter Laie zumindest jetzt bei meiner Fuji x-t3 immer den Eindruck hatte, dass das 18-55 mm F2.8 wirklich toll ist und ganz, ganz viele Fotos möglich macht. Gelesen habe ich aber immer: Kit-Objektive sind Müll, kannste direkt in die Tonne werfen. Meine Frage war immer: was sehen die, was ich nicht sehe? Mittlerweile weiß ich, dass sich viele über ihre Ausrüstung definieren, mein diesbezüglich eindrücklichste Erlebnis war ein Mann mit fetter Kamera und riesigem Objektiv vorm Bauch, der abends am Meer stand und den Sonnenuntergang fotografierte….. er legte an, stellte scharf und dann löste der Blitz aus, das tat weh, wunderbare Kamera auf Vollautomatik gestellt. Mittlerweile habe ich für meine Fuji die Objektive von Viltrox entdeckt, da ist mein absoluter Liebling das 13mm F1.4.
Für meine Sony ist das Kitobjektiv 28-70mm schon okay – aber indoor doch oft zu Lichtschwach und daher seltener in der Tasche als die Fetsbrennweiten der Fremdhersteller … für die Canon M6 ist es noch nicht sicher aber Fotografieren mit Festbrennweite und F1,x macht mit einfach mehr Spaß 😉
toller Beitrag, bin deiner Meinung. wirklich verbessern kann man nur sich selbst. schöne Feiertage
Vielen Dank für dein Feedback, Roland!
Wünsche dir auch schöne Feiertage!
@norbert ich nehme an, Kit-Objektive sind so was wie der Hauswein der Fotohersteller. Dürfen nicht so viel kosten (weder im Ein- noch im Verkauf), sollen aber die Kundschaft bei Laune halten können. Das klappt meiner Erfahrung oft ziemlich gut, auch wenn mir gelegentlich (Pentax…) so ein, zwei Blendenstufen mehr gut gefallen würden.
Na kennen wir doch. 1.8er Offenblende, Brennweitenbereich von 18-300 und zusätzlich kein Gewicht. Kosten darf es auch nichts. Gibt es schlicht nicht.
Fotos im Beitrag ansehen und man sieht, dass man auch mit Kit-Objektiven sehr gute Fotos machen kann. Ja?
@norbert Ich schließe mich deinem Fazit an.
der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera 😉
@schenklklopfer
Das ist ein oft wiederholte Spruch – der ist aber wirklich nur halb wahr. Die Kamera gibt nämlich durchaus vor WAS du fotografieren kannst.
Wenn du Sport, Wildlife oder Astro fotografierst geht das nicht mit jeder Cam.
Kitobjektive:
Wenn du in einem Bereich fotografierst in dem du eh dazu neigst abzublenden – da sind die Kitobjektive oft ganz grossartig für: Landschaftsfotografie z.B.
Auch wenn's handlich und universell sein soll sind die oft ein guter Griff.
Münsterländer Senf dazu:
Cooler Blogbeitrag
Ich sage mal so:
Ja ich gebe dir Recht es gibt gute Linsen auch im Kit Bereich.
Allerdings habe ich gerade was das 18-55 EF-S angeht nur Pech gehabt mit dem Sony 16-55er war es auch so, (kann auch sein das ich Montags Exemplare Hatte) daher habe ich mir 3 gute Linsen gekauft die auch etwas teuerer waren (Sigma 24-70 EF 1300€ Sigma 18-35 750€ beide EF Version und Adaptiert und für meine Fuji das Sigma 18-50 500€, was ich gerne und viel aber mache ist mir die Linsen zu mieten (was ich jedem Empfehlen kann) für Überschaubares Geld. Schöne Grüße aus dem Münsterland LG Markus
Servus Markus,
gerade das Canon EF-S 18-55 genießt einen guten Ruf. Aber natürlich kann man auch mal ein Montagsgerät haben.
Für Fuji das Sigma 18-50 anstatt des 18-55 zu wählen kann man machen, wird aber qualitative keine Verbesserung bekommen – lediglich eine Einschränkung im Brennweitenbereich.
Und ja. Natürlich kann man Objektive mieten. der Punkt meines Beitrags ist aber, dass gute Fotos weniger am Objektiv hängen, vielmehr aber an der fotografierenden Person.
LG Norbert