So ein 24-70 f/2.8 Zoom-Objektiv kauft man sich nicht alle Tage und so hab ich mir natürlich auch ganz genau überlegt, welches ich mir leisten möchte. Lange Zeit bin ich ohne einem „Standardzoom“ für Vollformatkameras ausgekommen, aber bei Reisen oder diversen Veranstaltungen ist der Brennweiten-Bereich sehr hilfreich.
Warum das Tamron 24-70 f/2.8?
Die Entscheidung war nicht so einfach, stehen doch mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die RF-Objektive sind allerdings relativ schnell ausgeschieden. Der Grund hierfür ist definitiv der Preis. Das Canon RF 24-70 f/2.8 schlägt mit ca. 2.400 Euro zu Buche. Mit diesem Preis müsste ich mit der Fotografie Geld verdienen – und dann würde ich wohl eher zum Canon RF 24-70 f/2 greifen. Das sind dann ja auch „nur“ mehr 500 Euro mehr.
Also blieben im Grund das Sigma 24-70 f/2.8 DG OS HSM Art und das Tamron 24-70 f/2.8 Di VC USD G2. Das Sigma kostet rund 1.200 Euro und das Tamron mittlerweile um die 900 Euro. Die EF-Varianten von Canon habe ich nicht herangezogen, da hätte ich dann doch das Geld für das RF draufgepackt.
Im Endeffekt habe ich das getan, was auch andere tun: Testberichte wälzen und Testfotos ansehen und selbst Testfotos machen und vergleichen. Im Endeffekt kam ich zum Ergebnis, dass das Tamron aus meiner Sicht bei der Bildqualität leicht vor dem Sigma liegt und das bei einem geringeren Preis.
Das Tamron 24-70 f/2.8 Di VC USD G2 im Detail
Das Objektiv bietet per Schalter die Möglichkeit, den Bildstabilisator ein- bzw. auszuschalten. Ebenfalls kann direkt am Objektiv zwischen Autofokus und manuellem Fokus gewechselt werden.
Eine Entfernungsskala hilft beim manuellen Fokussieren.
Mit dem Lock-Schalter kann der Tubus fixiert werden, damit ein versehentliches Verstellen nicht mehr möglich ist.
Insgesamt fühlt sich das Objektiv sehr wertig an, was durch einen Staub- und Spritzwasserschutz abgerundet wird. Zusätzlich ist der Bajonett-Anschluss aus Metall gefertigt.
Das Objektiv besitzt ein Filtergewinde von 82mm Durchmesser.
Sehr positiv fällt auf, dass die Streulichtblende mitgeliefert wird.
Das Tamron 24-70 f/2.8 Di VC USD G2 in der Praxis
Die technischen Daten findest du komplett auf der Homepage von Tamron. Dazu möchte ich gar nicht näher eingehen. Vielmehr möchte ich davon berichten, wie sich das Tamron 24-70 f/2.8 Di VC USD G2 in der Praxis macht.
Gewicht & Haptik
Mit 905g Gewicht liegt es im Bereich der Konkurrenz (Canon RF 24-70 f/2.8 bringt 900g auf die Waage, das Sigma 835g) und somit holt man sich hier definitiv keine großen Vorteile. Zusammen mit der Canon EOS R ergibt das Tamron eine recht stimmige Kombination, die gut in der Hand liegt.
Wie oben schon einmal kurz angedeutet, fühlt sich das Objektiv sehr wertig an und ich nehme es immer wieder gerne in die Hand. Sämtliche Schalter sitzen gut und haben einen guten Druckpunkt – auch wackelt nichts.
Autofokus & Bildstabilisator
Wie auch bei der Bildqualität, mache ich keine Labortests, sondern setze meine Kameras und Objektiv in der Praxis ein und bewerte, was mir auffällt. So auch beim Autofokus und beim Bildstabilisator.
Der Autofokus funktioniert gut und fährt kaum am Ziel vorbei. Bei schwierigen Verhältnissen kann schon mal vorkommen, dass der Autofokus nicht sofort oder perfekt sitzt. Allerdings wäre mir das in keiner wichtigen Situation passiert. Nach einigen tausend Fotos mit diesem Objektiv bin ich sehr zufrieden mit der Autofokus-Leistung.
Der Bildstabilisator tut, was der Hersteller beschreibt, allerdings gibt mein Objektiv von Zeit zu Zeit ein leises Fiepen von sich, das nicht weiter bedenklich ist, aber dann doch das eine oder andere Mal auffällt.
Beispielfotos
Beim Review dürfen Beispielfotos natürlich nicht fehlen. Deshalb findest du hier natürlich einige Fotos, die in den letzten Monaten mit dem Tamron 24-70 Di VC OSD G2 entstanden sind.
Die gezeigten Fotos gibt es auch in einer hochauflösenden Variante hier.
Fazit
Ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden und verwende das Objektiv sehr gerne und häufig. Die Bildqualität hat mich sehr überzeugt. War ich vor einigen Jahren noch ein vehementer Tamron-Gegner, kann ich die aktuelle Objektiv-Generation empfehlen.
Interessanter Test, danke. Obwohl man Objektive derselben Kategorie für verschiedene Bajonette nicht gut vergleichen kann, ein Wort zum Tamron 24-70 für Nikon F: Meiner Meinung nach das interessanteste 24-70. Nikon hat dem Tamron da wenig entgegenzusetzen. Ich bin sehr zufrieden mit der Linse, nehme auf meine Bergwanderungen aber ein leichteres Objektiv mit.
Das Sigma hat mich noch weniger als das Nikon überzeugt. Sehr gut sind aber alle drei.
Hallo Norbert, ich habe deinen Bericht gerade erst gelesen. Ich hatte mmir vor einem 1,5 Jahr eine D850 neu gekauft. Und mir fehlt dazu noch immer ein vernünftiges 24-70. Das Nikon kommt für mich nicht infrage weil es schlicht weg zu Teuer ist. Nun schwannke ich immer noch zwischen dem Sigma 24-70 und dem Tamron 24-/70 G2.
Welches wäre dein Favorit?
Liebe Grüße aus dem Erzgebirge.
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Hallo Michael,
ich kann dir das Tamron sehr empfehlen, es bietet eine wunderbare Qualität. Ich hatte es damals mit dem Sigma verglichen und mich dafür entschieden. Mit dem Sigma habe ich allerdings nur ein paar Testfotos gemacht. Kann also gut sein, dass es für dich auch gut passt. Eventuell gehst du in einen Fotoladen und nimmst beide (falls vorhanden) in die Hände.
LG Norbert
Danke Norbert für die schnelle Antwort,
ich habe mich in einigen Foren belesen aber unterm Strich bin ich nicht viel schlauer als vorher.
Der Autofokus soll beim Sigma besser sein, beim Tamron hätte ich weniger CAs und einen besseren Stabilisator aber die gleichen Linsen wie im Vorgängermodell. Dieses befindet sich in meinem Besitz. In der Mitte ist ja scharf, aber am Rand und der Hintergrund ist nicht sehr schön.
Aber wahrscheinlich werde ich mir doch das Tamron G2 zulegen.
Liebe Grüße Michael
Hi Nobert, toller Block und Beitrag. Ich nutze das Sigma Model auf der RP
Bin damit auch sehr zufrieden. das 70-200 Sport und 150-600 C habe ich auch in Gebrauch jetzt habe ich Blut geleckt und möchte gerne noch das 14-24 dazu Haben.
Schöne Grüße aus dem Münsterland LG Markus