Über das Thema ISO schreibe ich immer wieder einmal. Hauptsächlich, um die Angst vor höheren ISO-Werten zu nehmen. In der Nachbearbeitung gibt es heutzutage so viele Möglichkeiten, dass diese Einstellung zunehmend in den Hintergrund verschwindet.

Das Hauptproblem bei hohen ISO-Werten ist, dass Bilddetails verloren und das gesamte Foto dadurch weicher wirkt. Das ist in vielen Bereichen vollkommen egal, in der Landschaftsfotografie möchte ich das nicht. Dem kann man mit einem Stativ gut entgegen wirken. Ist das allerdings nicht möglich, dann ist es sinnvoll, das Rausch-Verhalten der eigenen Kamera zu kennen.

ISO-Verhalten einer Canon EOS R6 Mark II

Nachfolgend ein Testchart der Canon EOS R6 Mark II. Darauf ist gut zu erkennen, dass ISO 400 ein ähnlich geringes Rauschverhalten wie ISO 100 hat. Auch ISO 800 bietet weniger Rauschen, als einige niedrigere ISO-Einstellungen. Es ist schön zu sehen, dass man bei dieser Kamera mit ISO 100, 400 und 800 in den unteren Bereichen am Besten bedient ist. Die anderen Zwischenschritte sollte man nach Möglichkeit besser umgehen. In den höheren Werten gibt es ähnliche Verhalten nicht mehr.

Chart des ISO-Verhaltens einer Canon EOS R6 Mark II
Quelle: https://www.photonstophotos.net/Charts/RN_ADU.htm

ISO-Verhalten einer Fujifilm X-T5

Im Vergleich dazu zeigt das Chart der Fujifilm X-T5 (siehe APS-C vs KB) ein höheres Rauschverhalten als die Canon EOS R6 Mark II. Aber auch hier gibt es denselben Effekt. ISO 640 liefert ein besseres Rauschverhalten als ISO 400. Ebenso liefert ISO 800 de facto das gleiche Rauschverhalten als ISO 400.

Chart des ISO-Verhaltens einer Fujifilm X-T5
Quelle: https://www.photonstophotos.net/Charts/RN_ADU.htm

Mit diesen Informationen kann man nun in Low-Light-Situationen bessere Entscheidungen treffen. Wenn ich weiß, dass meine Kamera bei ISO 800 ein ähnliches oder besseres Rauschverhalten als bei ISO 400 hat, dann kann ich ISO 800 wählen UND gewinne dadurch eine wesentlich kürzere Belichtungszeit!

Generell lohnt sich ein Blick auf https://www.photonstophotos.net, um sich ein Bild von der technischen Leistung der eigenen (oder zukünftigen) Kamera zu machen. Auf dieser Webseite sind die meisten Kameras verfügbar und so solltest du auch für deine Kamera die gesuchten Informationen finden. Damit bekommt man zumindest für Grenzbereiche ein Gefühl, welche Einstellungen man bevorzugt treffen sollte.

Fazit

Je nach fotografischem Genre musst du mit dem Thema ISO anders umgehen. Wenn es darum geht, das Foto überhaupt gemacht zu haben, dann empfehle ich die AUTO ISO-Einstellung. Wenn dir Kontraste, Bildschärfe usw. wichtig sind, du aber beispielsweise kein Stativ dabei hast, dann hilft dir das Wissen über die ISO-Performance deiner Kamera, in diesen Situationen das beste aus der Kamera herauszuholen.