Gerade unerfahrene Fotografen tun sich unheimlich schwer, den Schärfepunkt an die gewünschte Stelle zu setzen. Ganz besonders, wenn das Ergebnis „bokehlicious“ – also mit tollem Bokeh – sein soll.

Die Schärfentiefe (DoF – Depth of Field) beschreibt die räumliche Tiefe, in der Schärfe vorherrscht. Wie tief dieser Bereich ist, wird durch mehrere Faktoren bestimmt:

  • Sensorgröße
  • Brennweite
  • Blende
  • Abstand Fotograf zu Motiv

Wer sich nicht selbst tiefergehend damit beschäftigen möchte, kann sich eines von vielen Tools ansehen:

  • DoF Simulator – Diese Onlineberechnung bietet zahlreiche Einstellungen bis hin zum gewünschten Bokeh und zeigt dies auch wunderbar an Beispielfotos.

Ich empfehle dringend, sich die Werte für eigene Objektive herauszusuchen und zu merken. Dabei wird ein Gefühl entwickelt, das sonst sehr langsam durch viel Probieren zu Tage tritt.

Ein Beispiel:

  • Sensor: 35mm (Kleinbild)
  • Brennweite: 200mm
  • Blende: 2.8
  • Abstand zum Motiv: 2m

Das ergibt eine Schärfentiefe von 1,4cm (7mm vor und 7mm hinter dem Motiv (Fokuspunkt) sind scharf). Denken wir nun an die Portraitfotografie, dann müssen wir von zwei Beteiligten in Bewegung ausgehen. Bewegen sich Fotograf und Motiv zueinander oder voneinander weg, kann dieser kleine Bereich sehr einfach unter- bzw. überschritten werden. Als Ergebnis gibt es zwar noch immer ein schönes Bokeh, aber das Motiv ist nicht scharf.

Fazit

Es ist fad, sich mit trockener Theorie zu beschäftigen, keine Frage. Schließlich könnte in dieser Zeit das perfekte Motiv getroffen werden. Ich aber kann nur empfehlen, diese Zeit aufzuwenden. Wer sein Equipment und die Grundlagen kennt, ist auch in der Lage, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen bzw. das gewünschte Ergebnis zu erhalten.