Häufig bekomme ich zu hören, dass so viele (Hobby-)Fotograf*innen laufend so tolle Fotos auf Social Media oder auch in privaten Gruppen raushauen, man selbst jedoch höchsten ein, zwei richtig gute Bilder hat. Woran liegt das? Sind die anderen so viel besser oder warum hauen die ein tolles Foto nach dem anderen raus?

Ich kann hier hauptsächlich aus der Perspektive eines Landschaftsfotografens sprechen, aber der Großteil dieses Beitrags lässt sich auf andere Fotosparten ebenso übertragen.

Kein Aufwand, keine tollen Fotos

Das kann man meiner Meinung nach genau so stehen lassen. Willst du tolle Fotos, musst du auf jeden Fall einen gewissen (teilweise nicht unerheblichen) Aufwand betreiben. Natürlich kann man auch mal Glück haben, aber das ist wirklich selten.

Ich für meinen Teil wandere sehr viel und suche mir immer wieder neue Gegenden aus, um schöne Spots zu finden. Dabei ist es mir wichtig, nicht die Spots abzubilden, die ohnehin schon so viele abfotografiert und damit Social Media überschwemmt haben.

Schöne Spots eröffnen sich einem nicht immer sofort. Wer viel unterwegs ist, sieht viel und wenn das fotografische Auge geschult ist, tun sich immer wieder ganz tolle Plätze auf. Wie du aber schon erkennst, man muss wirklich häufig raus und auch viel Scouting betreiben.

Beim Scouting steht das Auffinden von Spots im Vordergrund, nicht das Fotografieren. Ein tolles Foto kann ein (zufälliges) Nebenprodukt sein. In der Regel muss man schöne Plätze aber häufiger aufsuchen.

Try, Fail, Learn, Repeat

Viele Wiederholungen helfen (guter) Gewohnheiten aufzubauen, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Das ist im Studio so, das gilt aber auch für die Landschaftsfotografie. Bei letzterer ist der Aufwand sogar noch höher, da die Anreise oft sehr mühsam ist und man auch vom Wetter abhängig ist. Manche Locations muss man viele Mal aufsuchen, bis man endlich sein Foto bekommt. Das ist natürlich nicht bei jeder Location möglich, wodurch der Aufwand für die Vorbereitung und die Ungewissheit steigen. Ich bin beispielsweise nicht mal eben in der Toskana. Das ist mit viel Zeit und Geld verbunden.

Nichts desto trotz ist es wichtig, viele Anläufe zu nehmen, viel zu probieren, um sukzessiv besser zu werden.

Inneren Schweinehund überwinden

Schlussendlich ist der innere Schweinehund zu überwinden. Während andere sich um 4 in der Früh nochmals im Bett umdrehen, steht man auf, packt seinen Fotokram zusammen und geht im Dunkeln auf einen Berg. Denn in der Landschaftsfotografie sind es die Randzeiten, die wirklich gut sind. Und da kann es schon mal sein, dass ein Aufstieg zwar für die Fitness und die Gesundheit gut war, aber fotografisch rein gar nichts gebracht hat. Aber das ist ein Risiko, das man eingehen muss. Also nochmals probieren und ein andern Mal wieder auf den Berg. So lange, bis man sein Wunschfoto hat.

Wer nun diesen Aufwand auf sich macht, sammelt nicht nur Erlebnisse und Erfahrung, sondern auch jede Menge toller Fotos. Und das ist auch der Grund, warum manche eine scheinbar unendliche Quelle an schönen Motiven haben. Aber kein Wunder: Wer jahrelang den inneren Schweinehund besiegt, sammelt gute Fotos.

So einfach. Oder?

Schau dir auch gerne meine 25+ Tipps und Tricks zur Fotografie an, hier ist sicherlich auch noch etwas für dich dabei!

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